Wissenswertes zu Beuteln – alles über Materialien, Anwendungen & Verschlüsse
Ein «kleines oder größeres sackähnliches Behältnis aus weichem Material» – so beschreibt der Duden einen Beutel und verdeutlicht damit, wie vielfältig diese Verpackung sein kann. Grund genug, sich Beuteln für Lebensmittel genauer zu widmen und sich einen Überblick zu verschaffen, welche Materialien, Ausführungen, Anwendungen und Verschlüsse es dafür gibt.
Vielfältig, preiswert und schnell zu verwenden! Dass Beutel zu den Klassikern beim Verpacken von Lebensmitteln zählen, ist kein Wunder. An drei Seiten bereits verschlossen lassen sich die Tüten bequem befüllen und leicht verschließen. Doch wie finden Sie den besten Beutel für Ihren Einsatzzweck? Das ist abhängig von…:
Das optimale Material
Das wohl offensichtlichste Unterscheidungskriterium ist das Material, aus dem der Beutel gefertigt ist. Dabei kommen Papier, Kunststoff oder Verbundfolien zum Einsatz. Was zeichnet die einzelnen Materialien aus?
Papier
Aus einem nachwachsenden Rohstoff gefertigt überzeugt Papier mit seiner Nachhaltigkeit. Außerdem lässt es sich gut bedrucken und bietet somit in der Gestaltung die meisten Möglichkeiten. Zum Einsatz kommen dabei unterschiedliche Papiersorten:
- Kraftpapier: geschmeidiges Papier mit hoher Festigkeit aus 100 Prozent Frischfaser
- Pergamentersatzpapier: beidseitig glattes Papier, das für leicht fettende Speisen geeignet ist
- Pergaminpapier: leicht glänzendes Papier mit sehr guter Fettbarriere
Weitere Infos zu den einzelnen Papiersorten lesen Sie in unserer Materialkunde Papier.
Kunststoff
Ein Vorteil von Kunststoff ist auf den ersten Blick erkennbar: Er kann transparent gefertigt sein, womit der Inhalt des Beutels sofort sichtbar ist. Zudem schützt der Stoff vor Feuchtigkeit – sowohl von außen als auch von feuchten oder fettigen Speisen im Inneren. Wie schon bei Papier gibt es unterschiedliche Arten von Kunststoff, aus denen Beutel bestehen:
- OPP(A): hochwertiger und brillantklarer Kunststoff, der mit zusätzlicher Acryllackierung (OPPA) auch einen hohen Aromaschutz bietet
- Zellglas: atmungsaktives und glasklares Material, das wie herkömmlicher Kunststoff aussieht, jedoch im Gegensatz dazu aus Zellulose hergestellt wird
- CPP: transparenter Kunststoff
- HDPE: sehr reißfester, aber milchiger Kunststoff
- LDPE: klarer und glänzender Kunststoff, der bei einem Riss kaum weiterreißt
Alle Details zu den einzelnen Kunststoffarten lesen Sie auch in unserer Materialkunde.
Verbundfolien
Was dieses Material auszeichnet, sagt schon der Name: Verschiedene Stoffe sind hier miteinander verbunden. Damit vereinen diese Beutel die Vorteile mehrerer Stoffe in einer Verpackung. So bestehen Vakuumbeutel etwa aus einer Polyamid-Schicht, welche stabil ist und eine Barriere bildet, sowie aus einer zweiten aus Polyethylen, die sich siegeln lässt.
Auch bei Aromabeuteln bieten die verschiedene Folienarten unterschiedliche Vorteile: So dient etwa die Aluminiumschicht als Barriere gegen Sauerstoff und Licht, die PE-Schicht ermöglicht das Siegeln und die PET- bzw. Kraftpapier-Schicht dient als attraktive Außenhülle.
Die passende Fertigung
Ein Beutel kann nicht nur aus verschiedenen Materialien bestehen. Denn wie genau dieser weiterverarbeitet und zugeschnitten wird, kann ebenfalls variieren: vom flachen Beutel über eine Tüte mit Seitenfalten bis zur Verpackung mit Blockboden, die sich bestens aufstellen lässt. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Beutelarten im Überblick:
Der klassische flache Beutel für eine Vielzahl an Produkten – von Hackfleisch über Obst bis zu Süßigkeiten oder Salzgebäck.
Dank ihrer Form lässt sich die Spitztüte sehr gut in die Hand nehmen und lose Ware wie gebrannte Mandeln oder Pommes darin einfüllen bzw. anschließend daraus verzehren.
Die Falte an der Seite sorgt für zusätzliches Volumen und schafft zum Beispiel für Backwaren mehr Platz im Beutel. Durch die Falte vergrößert sich zudem die Öffnung beim Befüllen, was das Verpacken erleichtert.
Dank der Falte im Boden bietet der Beutel eine gute Standfestigkeit für etwa Lebkuchen oder Toastbrot.
Bei diesem Beutel entsteht durch die namensgebende Verklebung über Kreuz ein sechseckiger Boden, dank dem sich der Beutel aufstellen lässt. Ideal für Nudeln, Nüsse oder Kleingebäck!
Ein Blockbodenbeutel bietet dank des rechteckigen Bodens – auch ungefüllt – die höchste Standfestigkeit. Zudem verfügt er jeweils über eine Falte an der Seite, was für mehr Volumen und eine attraktive Optik sorgt, wenn Sie zum Beispiel Gewürze, Trockenobst oder Knabbereien anbieten.
Durch die Falte im Boden lässt sich die Verpackung für Kaffee, Cerealien oder Nahrungsergänzungsmittel schön aufstellen.
Die drei geschlossenen Seiten dieses Beutels sind – ganz dem Namen nach – gesiegelt, wodurch dieser eine besonders sichere Naht für das Vakuumieren von Wurst, Käse oder Pasteten bietet.
Dank der Henkel ist dieser Beutel ideal für den Transport von Obst, Gemüse & Co., zumal die Seitenfalten für mehr Platz in der Tragetasche sorgen und die Henkel verknotet werden können.
Die ideale Anwendung
Nachdem Sie nun einen Überblick über Materialien und Ausführungen haben, stellt sich die Frage, was noch bei der Wahl eines Beutels entscheidend ist. Abhängig vom Inhalt der Verpackung sowie Ihres Einsatzzweckes sind folgende Punkte relevant:
Welchen Inhalt verpacken Sie?
Wie beim Überblick über das Material von Beuteln schon kurz aufgezeigt, sind nicht alle Stoffe für alle Arten von Lebensmitteln geeignet. Handelt es sich um eine Umverpackung, die Ihre Speisen nicht direkt berührt, sind Sie im Prinzip frei in der Wahl. Hier kommt es lediglich auf die Stabilität – bei entsprechendem Gewicht der Ware – bzw. die gewünschte Optik an.
Bei direktem Kontakt mit dem Beutel ist die wichtigste Frage, ob das Lebensmittel trocken oder feucht bzw. fettig ist. Im letzteren Fall würde ein normaler Kraftpapier-Beutel nach einiger Zeit durchweichen oder auch reißen. Nutzen Sie daher entweder Kunststoff-Beutel oder greifen Sie auf beschichtetes Kraftpapier bzw. Pergamentersatz- oder Pergaminpapier zurück.
Benötigt Ihre Ware einen zusätzlichen Schutz durch die Verpackung?
Gerade bei sensiblen Lebensmitteln ist die Schutzfunktion der Verpackung besonders wichtig. Bei frischen Backwaren sorgt zum Beispiel eine Nadelung der Kunststofffolie dafür, dass Feuchtigkeit aus der Verpackung austreten kann und das Brot knusprig bleibt. Möchten Sie das Aroma von Gewürzen, Trockenobst oder Nüssen schützen, bieten sich Beutel aus OPPA oder Zellglas an bzw. spezielle Aromabeutel, die insbesondere für Kaffee geeignet sind.
Für eine längere Haltbarkeit sorgen Sie, wenn Sie den Inhalt in CPP-Beuteln sterilisieren (ab einer Stärke von 36 µm möglich) oder vakuumieren. Die entsprechenden Siegelrandbeutel sind sehr robust und passen sich dem Inhalt, wenn der Verpackung die Luft entzogen wird, wie eine zweite Haut an.
Wann verpacken Sie Ihre Ware? Vorab oder erst bei der Übergabe an Ihre Kunden?
Verpacken Sie vor den Augen Ihrer Kundschaft, damit diese Ihre Ware mitnehmen kann, ist bei der Wahl des Beutels die Größe und das Material – passend für das spezielle Lebensmittel (siehe oben) – entscheidend. Ist die Verpackung auf einer Rolle bzw. geblockt, ist sie dabei schnell griffbereit zum Abreißen und zudem hygienisch von allen Seiten verschlossen, bis sie zum Einsatz kommt.
Möchten Sie Ihr Angebot hingegen vorverpacken, sollten Sie auch folgendes bedenken: Ihre Kunden möchten gerne sehen, was sie gleich kaufen sowie sich von der Qualität und Frische überzeugen. Daher bieten sich Beutel mit Sichtfenster oder -streifen bzw. Tüten aus transparentem Kunststoff sehr gut für eine Selbstbedienungstheke an.
Wo und wie präsentieren Sie Ihr Angebot?
Gerade wenn Sie Ihre Köstlichkeiten schon vorverpackt in Ihrem Geschäft verkaufen, unterstützt Sie der optimale Beutel dabei, Ihren Absatz zu steigern. Denn hier kommt es auf eine ansprechende Präsentation an. Besonders attraktiv wirken etwa hochtransparente Beutel aus Kunststoff oder natürlich anmutende Tüten aus Kraftpapier mit Sichtfenster.
Auch Aromabeutel – zum Beispiel mit matter Außenhülle oder einer aus Papier – sind ein Hingucker im Regal oder der Theke. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Sie die Beutel aufstellen möchten und daher einen Beutel mit Boden benötigen. Zudem können Sie überlegen, ob es einer zusätzlichen Dekoration bedarf – greifen Sie etwa bei etwa bei transparenten Blockbodenbeuteln zu einer goldenen Kartoneinlage oder verschließen Sie den Beutel mit einem farbigen Schleifenclip.
Der geeignete Verschluss
Zu guter Letzt benötigen Sie noch einen Verschluss für Ihren Beutel, damit der Inhalt auch sicher in der Verpackung bleibt. Zugleich können Sie ihn aber auch als Dekoration nutzen. Hier ein Überblick über Ihre Möglichkeiten:
Ohne Verschluss
Manche Beutel benötigen gar keinen Verschluss. Bei Papier können Sie das Material einfach einfalten bzw. bei großen Beuteln wie der Lunchtüte einrollen. Haben Sie einen Beutel mit Henkeln, können Sie diese einfach miteinander verknoten.
Mit integriertem Verschluss
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der Verschluss bereits im Beutel integriert ist, was ein besonders schnelles Verpacken ermöglicht. Das ist zum Beispiel bei einem Druckverschluss am Aromabeutel der Fall, der sich zudem mehrmals öffnen und schließen lässt.
Mit einem Band
Wer einfach und schnell verschließen möchte, ist mit einem klebenden Verschlussband gut beraten. Mit der Hilfe eines entsprechenden Beutelschließers verkleben Sie in einem Arbeitsgang das Band mit dem Beutel und schneiden das überschüssige Band ab. Besonders ansprechend wirkt hingegen ein dekoratives Geschenkband, das nach dem Verknoten den Beutel ebenfalls verschließt.
Mit Etikett
Statt zu Klebeband können Sie auch zu einem Klebeetikett greifen. Beide Varianten bieten eine besonders hohe Sicherheit, denn dank der Klebung löst sich der Verschluss nicht von selbst und kann daher auch nicht unbemerkt geöffnet werden. Nachdem Sie die Beutelöffnung entsprechend gefaltet haben, kleben Sie das Etikett einfach darüber. Neben der Sicherheit haben Sie auch den Vorteil, dass sich der Aufkleber individuell gestalten lässt. So können Sie hier weitere Informationen anbringen oder für Ihre Marke werben.
Mit Clip und Schleifen
Verschluss-Clips bzw. -Streifen sind dank der Drähte im Inneren flexibel und stabil. Ist daran eine Schleife angebracht, sind sie zugleich dekorativ. Diese Art von Verschluss lässt sich zudem mehrfach öffnen und schließen.
Versiegeln / Verschweißen
Der wohl sicherste Verschluss eines Beutels ist mit einer Siegel- oder Schweißnaht. Dabei wird die Folie so verbunden, dass der Beutel luftundurchlässig verschlossen ist. Möglich ist das bei speziellen Folien, wie der heiß-siegelfähigen Verbundfolie von Aromabeuteln oder schweißbarer OPP-Folie.
So haben Sie eine rundum optimale Beutel-Verpackung!
Bei der Wahl des richtigen Beutels unterstützen Sie die Verpackungsspezialisten von RAUSCH gerne.