Wie Sie soziale Medien für sich nutzen können
Es ist ein Bild, das sich tagtäglich in Restaurants beobachten lässt: Gäste, die zuerst ihren Teller fotografieren, bevor es ans Essen geht. Schlagworte wie «foodporn» oder «foodlove» bezeichnen den inzwischen weit verbreiteten Trend, Essen abzulichten und ins Netz einzustellen. Doch was hat es mit diesem Phänomen auf sich und wie können Sie von Social Media profitieren?
«Liebe geht durch den Magen» heißt ein bekanntes Sprichwort. Dass sich mit Essen Zuneigung gewinnen lässt, gilt aber mittlerweile nicht nur für das Zwischenmenschliche. Bilder von Speisen und Getränken sind eines der beliebtesten Motive im Social Web und ernten dabei zahlreiche «Likes» und «Gefällt mir’s».
Auf Facebook zeigt der Daumen nach oben, wenn es um Ernährung geht. Die Seite «Tasty» ist wohl eines der bekanntesten Beispiele. Mit ihren kurzen Kochvideos, die von oben gefilmt werden, zählt sie fast 87 Millionen Fans. Im sozialen Netzwerk von Instagram werden laut einer Studie täglich über 60.000 Bilder mit dem Hashtag #foodporn hochgeladen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten wertete die Untersuchung so fast zehn Millionen Post aus 222 Ländern aus – ein globales Phänomen also. Kein Wunder, dass es bei Handys und Kameras inzwischen den Modus «Essen» mit passenden Einstellungen gibt. Doch warum sind diese Bilder so beliebt?
Ernährung 2.0
Soziale Netzwerke dienen der Selbstdarstellung. In unserem Profil präsentieren bzw. inszenieren wir uns selbst. Essen ist bestens geeignet, um etwas über unsere Persönlichkeit auszusagen. Die Ernährung ist ein Lifestyle, wie auch die Vielfalt an Ernährungsarten beweisen.
Davon ist auch die österreichische Trendforscherin und Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler überzeugt, die sich mit ihren alljährlichen «Foodreports» einen Namen gemacht hat. «Essen ist wirklich zu einem Phänomen geworden, mit dem man die eigenen Werte, Vorlieben und Orientierungsgrößen kommunizieren kann», erklärte sie in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Es sei ein «wunderbares Mittel, Individualität auszudrücken». Hinzu kommt, dass der Wunsch nach qualitativem Essen, nach Regionalität und Nachhaltigkeit immer weiter wächst. Längst dienen Lebensmittel nicht mehr nur der Versorgung, dem Überleben, sondern bedeuten für viele weitaus mehr: «Ich bin, was ich esse».
Soziale Netzwerke schaffen dabei eine Gemeinschaft. Statt Mode oder bestimmter Musikstile seien nun Essen und Trinken dafür da, die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppierungen zu zeigen. So schrieb Rützler in ihrem «Foodreport 2016» auch «Essen ist der neue Pop». Wie sich früher die Menschen an der gemeinsamen Essenstafel trafen, um sich auszutauschen, geschieht dies nun virtuell. Für Gastronomen, aber ebenso auch Bäcker, Konditoren oder Metzger, steckt hier ein großes Potential.
Wieso lohnt sich ein Profil im Social Web?
Wer Speisen oder Getränke anbietet, ist genau in diesem Thema beheimatet. Nichts Leichteres also als «#foodporn» selbst zu verbreiten. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung ist schließlich schon vorhanden: Sie liefern Inhalte, die die User interessieren und über die sie sich gerne austauschen.
Sind Sie selbst in sozialen Netzwerken aktiv, bleiben Sie bei Ihren Gästen präsent. Sie haben die Möglichkeit mit Ihnen in Kontakt zu treten – sei es über Kommentare unter Ihren Posts, private Nachrichten oder Bewertungen auf Ihrer Pinnwand. Facebook eignet sich beispielsweise auch bestens dafür, über Neuigkeiten oder saisonale Angebote zu informieren. Richten Sie ein Event aus, können Sie dieses als Veranstaltung online anlegen und Ihre Gäste können daran teilnehmen – was wiederum deren Freunde erfahren. Instagram lebt von Bildern und ist daher ideal, um Ihr Angebot ansprechend (und Appetit anregend) zu präsentieren oder auch Wettbewerbe zu veranstalten, bei denen z.B. Ihre Gäste ihre besten Bilder von Ihrem kulinarischen Angebot posten können.
Da das Anlegen eines Profils in den Netzwerken nichts kostet, machen Sie dort gratis Werbung für sich. Werden Sie von Ihren Besuchern in einem Beitrag genannt und auf Ihr Profil verwiesen, erreichen Sie neue potentielle Gäste. Gastronomie lebt von Mundpropaganda – die mittlerweile nicht nur im persönlichen Kontakt, sondern ebenso im Netz stattfindet. Eine solche persönliche und authentische Weiterempfehlung ist viel wert.