Woraus besteht Milch und wie entsteht Milchschaum?
Um zu verstehen, wie Milchschaum entsteht, braucht es einen kleinen Ausflug in die Welt der Chemie: Kuhmilch ist eine Emulsion, die hauptsächlich aus Wasser, Milchfett, Milchzucker, Milcheiweiß, Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen besteht. Eine Emulsion ist ein fein verteiltes Gemisch zweier verschiedener (normalerweise nicht mischbarer) Flüssigkeiten bzw. Bestandteile. Im Fall von Milch sind das Wasser und Fett. Sogenannte Emulgatoren sorgen dafür, dass die Mischung sich nicht trennt, weil diese Moleküle sich sowohl mit Fett als auch mit Wasser verbinden können. In der Milch heißen die Emulgatoren Lecithine. Diese sind im Milchfett enthalten. Die Lecithin-Moleküle umhüllen die mikroskopisch kleinen Fetttröpfchen in der Milch und halten diese somit verteilt.
Beim Schäumen kommt die Physik hinzu: Dabei wird Luft in die Milch eingearbeitet, wodurch die Eiweiß- und Fettmoleküle ordentlich durcheinandergewirbelt werden. Diese Moleküle umhüllen dann kleine Luftbläschen. Je nach Aufschäumtechnik, Dauer, Milchart, Fett- und Eiweißgehalt variiert die Konsistenz des Milchschaums von luftig über cremig bis hin zu fest.
Welche Milch eignet sich am besten für Milchschaum?
Grundsätzlich kann jede Art von Kuhmilch, ganz gleich ob fettarme Milch, Vollmilch, H-Milch, Frischmilch oder laktosefreie Milch zum Aufschäumen verwendet werden. Je nach Fettgehalt variiert das Ergebnis: Mit Vollmilch entsteht weniger, dafür weicher, cremiger Schaum. Fettarme Milch hingegen ergibt mehr Schaum, der fester ist und sich etwas trocken anfühlt. In puncto Geschmack lässt sich sagen: Da Fett ein Geschmacksträger ist, schmecken Kaffeekreationen mit Vollmilch intensiver, weshalb sie oft als beste Variante gilt.
Außerdem geben einige pflanzliche Alternativen sehr schönen Milchschaum ab, manche hingegen eignen sich jedoch (eher) nicht. Einige Hersteller bieten ebenfalls Barista-Varianten an, mit denen sich ein sehr gutes Ergebnis für vegane Gäste erreichen lässt. Wir haben eine kleine Übersicht in puncto Schaumbildung zusammengestellt:
Milch-Alternativen in Barista-Varianten |
Schaumqualität |
Sojamilch | kann im Kaffee flocken |
Dinkelmilch | feinporig und cremig, geeignet für Latte Art |
Hafermilch | gutes Ergebnis mit (leichtem) Getreidegeschmack |
Haselnussmilch | eher fest, aromatisch im Geschmack |
Mandelmilch | besonders cremig, mit leichter Mandelnote |
Kokosmilch | feinporiger Schaum mit angenehmer Kokosnote, allerdings nicht immer leicht zu schäumen |
Reismilch | zu wässrig, keine Schaumbildung |
Die meisten Restaurants oder Cafés, die Wert auf Espresso in Barista-Qualität legen, verfügen über eine Profi-Siebträger-Espressomaschine mit Dampfdüse oder über einen Gastro-Vollautomaten, an dem Milch geschäumt werden kann. Welche Gastro-Kaffeemaschine am besten zu Ihrem Konzept passt, erfahren Sie übrigens in unserem Blog-Beitrag Kaffeemaschinen.
Wie also gehen Profi-Barista vor, um den perfekten Milchschaum zu erhalten? Das Aufschäumen von Milch mit der Dampfdüse führt zu den besten Ergebnissen und erfolgt in zwei Phasen: dem «Ziehen» und dem «Rollen». Traumhaft cremiger und feinporiger Milchschaum lässt sich mit ein wenig Übung durch die folgenden zehn Schritte :
Schritt 1
Füllen Sie das Milchkännchen etwa zu einem Drittel, höchstens bis zur Hälfte mit kalter Milch.
Schritt 2
Entfernen Sie vor dem Aufschäumen Milchrückstände und Kondenswasser von der Dampfdüse, indem sie diese kurz betätigen. Dabei am besten ein Tuch um sie legen, um Spritzer zu vermeiden.
Schritt 3
Halten Sie die Aufschäumkanne gerade und positionieren Sie die Düse knapp unter der Milchoberfläche.
Schritt 4
Nun beginnt die «Ziehphase»: Drehen Sie den Hahn der Dampfdüse voll auf, damit ausreichend Druck entsteht. Wichtig: Den Dampf erst anschalten, wenn die Düse unter der Milch ist.
Schritt 5
Halten Sie das Milchkännchen mit einer Hand am Griff und bewegen Sie es vorsichtig nach unten. Idealerweise entsteht nun eine leichte Wirbelbewegung in der Milch. Jetzt mit dem Milchkännchen vorsichtig und langsam immer weiter nach unten gehen, bis sich das Volumen der Milch vergrößert. Wichtig dabei: Die Düse muss immer knapp unter der Oberfläche bleiben. Kontrollieren Sie dabei mit der freien Hand die Temperatur auf der Seite oder am Boden des Kännchens, damit die Milch Körpertemperatur hat.
Schritt 6
Jetzt geht’s weiter mit der «Rollphase»: Ist ausreichend Milchschaum entstanden, gehen Sie mit dem Kännchen vorsichtig und langsam ca. 1 bis 2 cm nach oben, sodass kein Schlürfen mehr zu hören ist.
Schritt 7
Wenn das Kännchen zu heiß geworden ist, den Dampf sofort abschalten. Achtung: Erst die Düse herausziehen, wenn kein Dampf die Dampflanze mehr verlässt.
Schritt 8
Nach jedem Aufschäumen ist es wichtig, die Dampflanze ausdampfen zu lassen und mit einem feuchten Tuch abzuwischen, um Milchreste zu entfernen.
Schritt 9
Zuletzt das Kännchen leicht schwenken, damit Milch und Milchschaum sich nicht trennen. Das sorgt außerdem für den perfekten Glanz.
Schritt 10
Kleine Bläschen lässt man verschwinden, indem man mit dem Kännchen leicht auf den Tisch klopft.
Herzlichen Glückwunsch! Nun haben Sie einen feinporigen, cremigen Milchschaum kreiert, der an der Oberfläche leicht glänzt – dieser «Mikroschaum» ist die perfekte Basis für Latte Art.
Latte Art: Wenn Kaffee zum Kunstwerk wird
Ist die Milch richtig geschäumt, können Barista wahre Kunstwerke entstehen lassen: Latte Art hat sich in den letzten Jahren zu einer eigenen Kunstform entwickelt. Es gibt Barista-Kurse, eigene Meisterschaften und sogar eine Weltmeisterschaft «The World Barista Championship (WBC)».
Wie funktioniert’s?
Sie müssen nicht gleich mit der Königsklasse starten. Um ein richtig guter Barista zu werden, braucht es neben Übung und etwas künstlerischem Talent eigentlich nur drei Dinge:
- einen frisch zubereiteten, erstklassigen Espresso mit einer samtigen Crema in einer bauchigen Tasse,
- reichlich geschmeidigen Milchschaum, ebenfalls frisch zubereitet und
- eine kalte Milchkanne mit spitzem Schnabel, in die der Milchschaum eingefüllt wird und mit der er sich anschließend gut gießen lässt.
Für Latte Art gibt es zwei verschiedene Techniken: Gießen und Zeichnen. Beim Gießen entsteht durch feine Bewegungen ein Muster im Espresso, während bei der Zeichentechnik ein Stab verwendet wird, um Motive in den Milchschaum zu zeichnen. Für komplexe Kunstwerke werden beide Techniken kombiniert.
Na, Lust bekommen?
Wenn Sie Latte Art in Ihrem Café oder Restaurant ausprobieren möchten, starten Sie am besten mit einem einfachen Motiv, einem Herz zum Beispiel. Stützen die das Kännchen gegen den Rand der Tasse und leeren einen feinen, beständigen Milchstrahl hinein. Nun sollte die Milch unter die Crema gleiten und dann wieder an die Oberfläche steigen. Sobald der Schaum wieder oben ist, wird’s kreativ: Jetzt können Sie mit dem Milchstrahl Ihr eigenes Kunstwerk zaubern. Wenn Sie sehen möchten, wie das Ganze in Aktion aussieht, schauen Sie sich einfach hier .
Kunstvoll genießen: die ideale Verpackung für Ihre Kaffeekreationen
Natürlich genießt man so ein Kunstwerk in Ruhe direkt im Café oder Restaurant. Doch für die Gäste, die es gerade eilig haben und ihren Cappuccino, Latte Macchiato & Co. gerne mitnehmen möchten, spielt neben der Qualität von Espresso und Milchschaum auch die richtige Verpackung eine Rolle. Hochwertige Coffee-to-go-Becher sind dabei entscheidend. Sie sorgen nicht nur dafür, dass der Kaffee sicher transportiert wird, sondern auch, dass er länger warm bleibt.
In unserem Sortiment finden Sie eine Vielzahl von Coffee-to-go-Lösungen, die nicht nur funktional, sondern auch stilvoll sind. Von nachhaltigen Materialien, Mehrwegbechern bis hin zu innovativem Design bieten wir die passende Verpackung für Kaffeegenuss unterwegs. Individualisierte Papp- und Mehrwegbecher stärken Ihre Marke und setzen ein klares Statement für Ihr Engagement in Sachen Umweltschutz. Entdecken Sie hier unser Produktsortiment für Coffee-to-go, damit Ihre Gäste Ihre Meisterwerke auch unterwegs mit Stil und Komfort genießen können.
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