Die Experten von RAUSCH nennen ihre persönlichen Trends
Das neue Jahr 2023 ist da und bringt auch in der Verpackungswelt neue Entwicklungen mit sich. Welche diese sein könnten? Die Spezialistinnen und Spezialisten von RAUSCH verraten ihre persönlichen Trends.
Mehrwert aus Lebensmittelabfällen
Sandra Zacher-Leu, Produktmanagerin RAUSCH (D-A-CH)
Es ist mittlerweile öfters in den Medien zu sehen, denn Verpackungshersteller machen sich vermehrt Gedanken darüber: Wie können «Abfälle» aus der Lebensmittelherstellung weiterverwendet werden? Die gute Nachricht: Es funktioniert. Ein Beispiel dafür sind unsere Backformen aus Kakaopapier, die zu 40 Prozent aus Kakaoschalen bestehen, welche bei der Schokoladenherstellung normalerweise entsorgt werden.
Das stabile, nachhaltige Material überzeugt durch die identischen Eigenschaften wie Backschalen aus anderen handelsüblichen Materialien. Dabei sind auch die Optik und Struktur ein echtes Highlight mit der offenen Welle und der natürlichen Farbgebung. Zudem können Backkreationen direkt in der Backform präsentiert und daraus verzehrt werden.
Auch Lebensmittelabfälle wie Kartoffelschalen können verwendet werden: als Bindemittel für Produkte aus komplett pflanzlichen Rohstoffen wie das Bio-Tischset Dunicel® oder aber auch Zitronenschalen und Mais als Bindemittel bei Bio-Airlaid-Servietten.
Das Weiterverwenden von «Abfällen» ist ein Trend, der uns noch lange beschäftigen wird. Die Industrie forscht sehr intensiv und entwickelt neue Materialien, um vermeintliche Abfallprodukte aus der Lebensmittelindustrie weiterzuverwenden und daraus natürliche Kunststoffalternativen zu produzieren, aber auch natürliche Ressourcen zu schonen.
Zudem experimentieren Produzenten mit verschiedensten Materialien und Rohstoffen, die nach dem Verzehr mit aufgegessen werden können, wie Glacelöffel oder Rührstäbchen aus Kakao- und Haferschalen. Auch das wird für die Zukunft höchst interessant.
«Mehrweg» ist auch ein Weg
Patrick Rauber, Verkaufsleiter RAUSCH (CH)
Seit 1.1.2023 gilt das gesetzlich verpflichtende Mehrwegverpackungsangebot als Alternative zu Einweglösungen. Das ist für Gastronomiebetriebe eine große Herausforderung doch auch eine Chance. Das zusätzliche Angebot von wiederverwendbaren Verpackungen hat Vorteile. Die Ressourceneinsparung durch die mehrmalige Verwendung steht im Vordergrund. Ebenfalls reduzieren sich die Beschaffungskosten auf mittlere Sicht durch den häufigen Einsatz der Produkte.
Geschickt eingesetzt, idealerweise mit dem Firmenbranding, ermöglichen Mehrwegverpackungen eine engere Kundenbindung und einen erneuten Besuch bei der Rückgabe. Um die Mehrwegverpackungen als Werbeträger zu nutzen, bieten wir individuelle Gestaltungen an. Die Robustheit von Mehrwegverpackungen ist ein weiteres Qualitätsmerkmal, die den optimalen Transport des Inhalts gewährleistet.
Für den Einsatz in Ihrem Betrieb haben sie bei uns zwei Wahlmöglichkeiten. Zum einen bieten wir Ihnen eine eigene Mehrweglinie mit Bechern, Menü- & Salatschalen, Burger-Boxen und mehr, die Sie in unserem Sortiment finden können. Zum anderen arbeiten wir mit einem Leihsystem. Der große Vorteil hierbei ist, dass Sie das Geschirr nicht kaufen und der Systemanbieter sich um das weitere Nutzermanagement kümmert. Ihren Kunden entstehen erst Kosten bei Nicht-Rückgabe, da die Ausleihe über eine App geregelt wird.
Bei RAUSCH legen wir höchsten Wert auf Nachhaltigkeit, welche wir durch die Produktion unserer Mehrweglinie in Deutschland und seinen Nachbarländern sicherstellen.
Aktiv und umweltbewusst verpacken
Michaela Mühlböck, Beratung & Verkauf RAUSCH (AT)
Ganz klar geht der Trend mehr Richtung Regionalität und nachhaltigem Wirtschaften. «Glokalisierung» ist das Stichwort. Verbraucher legen immer mehr Wert auf lokale Produkte aus der Region und suchen auch speziell danach. Um dies den Kunden zu zeigen, bieten wir auch unsere Motiv-Etiketten mit dem Design «Aus der Region» an. Mit diesem können Betriebe ansprechend optisch zeigen, dass dort regionale Qualität verpackt wurde.
Ein weiteres, grosses Thema bleibt «e-Food». Auch für die Zukunft wird es eine erhöhte Nachfrage nach neuen Vertriebswegen, wie dem Verkauf von Lebensmitteln übers Internet geben. Der e-Food-Markt wächst auch in den nächsten Jahren weiter. Hierbei ist es vor allem wichtig, die richtige Versandverpackung für die jeweiligen Produkte anbieten zu können. Am besten sind diese noch aus nachwachsenden Rohstoffen und halten die leicht verderblichen Lebensmittel über den Lieferzeitraum frisch und sicher. Denn auch der Nachhaltigkeitsaspekt ist immer mehr gefragt. Hier bieten wir zum Beispiel die MECATHERM® Thermofaltbox mit Isoliervlies aus Nutzhanf an. Das Vlies besitzt eine gute Isolierwirkung, ist atmungsaktiv und schützt Produkte beim Transport, zudem ist das Hanfvlies nach dem Gebrauch vollständig kompostierbar.
Kreislaufwirtschaft in aller Munde
Melanie Kneucker, Produktmanagerin RAUSCH (D-A-CH)
Der Trend für 2023 geht definitiv in Richtung Lebenszyklusverlängerung, Energieeinsparung bzw. Abfallvermeidung und Wiederverwendung. Immer häufiger werden Verpackungen aus recyceltem Material oder Mehrwegverpackungen eingesetzt.
Viele Produkte bestehen bereits aus Recyclingmaterial oder verwenden dieses teilweise, wie zum Beispiel unser Ausschankbecher aus rPET. Bei der Herstellung werden zwischen 50 und 80 Prozent Rezyklat eingesetzt. Diese Produkte sind weiterhin recyclingfähig und können nach Verwendung dem Kreislauf wieder zugeführt werden.
Innovative Herstellungstechniken ermöglichen es ausserdem rPET hitzebeständig zu machen. Dies erweitert die Einsatzmöglichkeit des Materials. Hitzebeständiges rPET nutzt man beispielsweise für Deckel zu Heißgetränke-Bechern. Dank einer speziellen Behandlung hält das Material bis zu 90 Grad Celsius stand. Recyceltes PET wird dabei von je einer frischen Schicht PET-Neuware umschlossen. Das Produkt ist somit ressourcenschonend.
Doch nicht nur Kunststoff ist recycelbar, auch der Klassiker Papier lässt sich wiederaufbereiten und kommt bei einigen Produkten in recycelter Form zum Einsatz. Beispielsweise besteht die Welle, also die mittlere Schicht eines Pizzakartons, aus Recyclingmaterial. Der Teil, auf dem die Pizza aufliegt, besteht dagegen aus lebensmittelechtem Kraftpapier.
Abfalltrennung wird immer wichtiger
Renate Stöckli-Ballmer, Beratung & Verkauf RAUSCH (CH)
Da sich Endkunden immer mehr wünschen, dass ihre Take-away-Verpackung ökologisch ist und recycelt werden kann, sollten sich Betriebe auch darauf einstellen. Eine Möglichkeit ist es dabei zum Beispiel auf Bagasse zu setzen. Bagasse ist ein Abfallprodukt, dass beim Abbau von Zuckerrohr entsteht. Anstatt es zu entsorgen, produziert man damit eine ökologische Verpackungsalternative.
Egal ob Papier oder Kunststoff: Wichtig ist es auf Monomaterialien – also sortenreine, aus nur einem Material gefertigte Verpackungen – zu setzen, da sich diese im Anschluss leichter recyceln lassen. Dafür werden immer wieder neue spannende Lösungen entwickelt. So haben wir nun die Becher SPLASH im Sortiment, die im Gegensatz zu herkömmlichen Kaltgetränkebechern durch ein spezielles Verfahren auf der Außenseite keine Beschichtung mehr benötigen. Nun bestehen die Becher aus 95 Prozent Papierfrischfaser und können über die Papierentsorgung recycelt werden.
Auch für Privathaushalte wird die Abfalltrennung – insbesondere um Kosten einzusparen – immer wichtiger. Sowohl im unternehmerischen als auch im privaten Sektor bleibt dieses Thema also weiterhin hochaktuell.