Mit diesen Verfahren lassen sich Lebensmittelverpackungen bedrucken
Vom Papierfaltenbeutel über die Burger-Box bis zur Tragetasche – die verschiedensten Lebensmittelverpackungen lassen sich individuell nach Ihren Wünschen bedrucken. Dabei kommen unterschiedliche Drucktechniken zum Einsatz. Doch was unterscheidet diese und welche Vorteile bieten sie jeweils?
Drucken ist nicht gleich drucken, denn je nach Material, das gestaltet wird, Höhe der Auflage sowie gewünschter Qualität eignet sich das eine oder das andere Verfahren besser. Grundlegend – und etwa auch in der DIN-Norm 16500 – werden die einzelnen Techniken danach unterteilt, welche Elemente auf der Form (auch Klischee genannt) gedruckt werden und somit auch, wo die Farbe übertragen wird:
- Hochdruck: die zu druckenden Partien liegen erhöht
- Tiefdruck: die zu druckenden Partien liegen vertieft
- Flachdruck: die zu druckenden Partien liegen auf einer Ebene mit den nicht zu druckenden
- Durchdruck: die zu druckenden Partien sind auf einer Schablone farbdurchlässig
Die Drucktechniken, die diesen Grundprinzipien folgen, sind in der Praxis zahlreich. Für Lebensmittelverpackungen bzw. Tragetaschen, wie RAUSCH Sie Ihnen bietet, sind dabei folgende drei Verfahren relevant:
Im Folgenden zeigen wir Ihnen auf, was diese Verfahren auszeichnet, wofür sie sich eignen und im Anschluss, welches Farbsystem dabei zum Einsatz kommt.
Flexodruck
Flexodruck im Überblick
- Art des Druckverfahrens: Hochdruck
- Vorteile: für viele Materialien anwendbar & hohe Druckgeschwindigkeit
- Gut zu wissen: Darstellung von Druckbildern und Farbtreue je nach Motiv nicht immer qualitativ hochwertig umsetzbar
- Besonders geeignet für: Beutel, Rollenpapier uvm.
Lebensmittelverpackungen wie Papierfaltenbeutel, Einschlagpapier oder Beutel aus Kunststoff werden bevorzugt im Flexodruck bedruckt. Es handelt sich dabei um ein direktes Hochdruckverfahren, da die Farbe direkt über die Druckform auf den Bedruckstoff übertragen wird.
Beim Flexodruck liegen die zu druckenden Stellen – ähnlich wie bei einem Stempel – erhöht auf der Druckform. Die Druckplatte wird dabei auf einem Druckformzylinder angebracht. Dieser wird über eine Rasterwalze eingefärbt und anschließend auf das Material, das auf dem Gegendruckzylinder geführt wird, gepresst. Das Material wird dabei auf der Rolle bedruckt, weshalb der Flexodruck auch zu den Rollenrotationsdruckverfahren zählt.
Dank der biegsamen Druckformen ist der Flexodruck gerade für flexible Verpackungen aus Papier und Kunststoff ideal, zumal er auch dünne Stoffe bedrucken kann. Allerdings ist es bei diesem Verfahren schwieriger, hellere und dunklere Bereiche bzw. bestimmte Farben (wie etwa Orange) in höchster Qualität zu drucken.
Offset
Offset im Überblick
- Art des Druckverfahrens: Flachdruck
- Vorteile: hochwertiger Druck & preiswerte Druckplatten
- Gut zu wissen: Mindestdicke von Papier nötig
- Besonders geeignet für: Schachteln wie Burger-Boxen oder Krapfenkartons
Der Offset ist im Gegensatz zum Flexodruck ein indirektes Flachdruckverfahren. Hier wird das Motiv über einen weiteren Zwischenträger auf das Material gedruckt. Damit auf der Druckplatte das Motiv auf gleicher Ebene mit den nicht zu druckenden Elementen liegen kann, wird diese so bearbeitet, dass die einen Stellen Farbe und die anderen Feuchtigkeit aufnehmen, die dadurch die Farbe abstoßen.
In der Druckmaschine wird nun sowohl Farbe (über das Farbwerk) als auch Wasser (über das Feuchtwerk) auf den Druckzylinder gegeben, die sich entsprechend der Bearbeitung verteilen. Von dort wird die Farbe weiter auf einen Gummituchzylinder übertragen, der anschließend das Material, das sich auf dem Gegendruckzylinder befindet, bedruckt.
Der Offsetdruck bietet sowohl Maschinen, die Bogen bedrucken, als auch solche für Rollenware. Es ermöglicht dabei hochwertige Drucke und wird bei Verpackungen vor allem für Kartonagen eingesetzt. Sehr dünne Papier, aus denen etwa Papierfaltenbeutel hergestellt werden, können damit hingegen nicht bedruckt werden.
Siebdruck
Siebdruck im Überblick
- Art des Druckverfahrens: Durchdruck
- Vorteile: starke Farbsättigung & ideal für kleinere Serien bzw. Auflagen
- Gut zu wissen: filigrane Motive nicht umsetzbar
- Besonders geeignet für: Tragetaschen aus Textil
Der Siebdruck arbeitet mit Schablonen, durch die die Farbe «gedrückt» wird. Somit handelt es sich um einen Durchdruck. Dafür wird für jede Farbe, die benötigt wird, ein Sieb oder feinmaschiges Textilgewebe gefertigt, das an den gewünschten Stellen farbdurchlässig ist.
Während des Drucks wird mit Hilfe eines Rakels die Farbe aufgetragen und durch das Sieb aus den zu bedruckenden Stoff gepresst. Im Gegensatz zum Offset oder Flexodruck kommen im Siebdruck dabei grundsätzlich Volltonfarben und keine Prozessfarben zum Einsatz (mehr zu Farbsystemen siehe unten) Da diese auch in dickeren Schichten als bei den anderen Verfahren aufgetragen werden können, punktet der Siebdruck mit einer starken Farbsättigung und einer hohen Haltbarkeit.
Zwar ist der Siebdruck prinzipiell für fast jedes Material geeignet, vor allem wird er aber bei Textilien – wie etwa Tragetaschen –, im Kunstgewerbe oder bei Werbemitteln wie Fahnen, Großplakaten oder Schildern eingesetzt. Bei Tragetaschen empfiehlt sich dabei ein grobes Bildmotiv, ein feines Motiv mit beispielsweise dünnen Linien oder auch das Übereinanderdrucken von Farben sind nicht möglich.
Das Farbsystem CMYK und Sonderfarben
Nachdem Sie nun die drei Druckverfahren kennen, die bei RAUSCH für individuelle Lebensmittelverpackungen in Frage kommen, stellt sich abschließend noch die Frage, welches Farbmodell jeweils zugrunde liegt und worauf dabei zu achten ist.
Bei modernen Druckverfahren kommt das Farbsystem CMYK zum Einsatz. Die meisten kennen dieses schon vom eigenen Drucker: Durch Übereinanderdrucken der vier Farbtöne Cyan (C), Gelb (Y), Magenta (M) und Schwarz (K) entstehen die gewünschten Bilder. Da die Grundlage des Farbsystems vier Farben bilden, wird es Vierfarbdruck – auch 4C abgekürzt – genannt.
Zudem spricht man hier von Prozessfarben, da die einzelnen Farbwerte erst im Prozess des Druckens entstehen. Das bedeutet auch, dass aufgrund dieser Mischung ein einheitliches Ergebnis und damit eine Farbtreue nicht garantiert ist, obwohl die Grundfarben standardisiert sind. Ein weiteres Merkmal: Die Technik sorgt dafür, dass die Motive bei genauem Hinsehen aus einem Raster und keinem vollflächigen Druck bestehen.
Im Gegensatz dazu steht die Volltonfarbe bzw. Schmuck- oder Sonderfarbe. Sie wird nach einem tatsächlichen Farbfächer gewählt und unterliegt daher geringeren Farbschwankungen. Diese Farbfächer gibt es von mehreren Herstellern, wobei HKS- und Pantone-Farben die am weitesten verbreiteten sind. Solche Sonderfarben kommen zum Einsatz, wenn die Farbtreue garantiert werden soll – etwa beim Druck von Logos – oder auch bei Metallicfarben wie Gold oder Silber bzw. hochbunten Farben. Da sie bereits vorgemischt sind, können sie vollflächig, aber auch gerastert gedruckt werden.
Pro benötigter CMYK- bzw. Sonderfarbe gibt es beim Offset und Flexodruck in der Druckmaschine ein sogenanntes Druckwerk und jeweils auch eine Druckplatte. Beim Siebdruck wird hingegen – wie oben beschrieben – pro gewünschtem Farbton eine Schablone gefertigt.
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