Die vielen Varianten der Teigscheibe
Salami, Käse und Margherita – das sind die beliebtesten Pizzasorten in Europa. Doch die Teigscheibe aus Hefe kann noch viel mehr, denn beim Belag sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Welche ungewöhnlichen Varianten es in den verschiedenen europäischen Ländern gibt, erfahren Sie hier.
Jede Kultur hat ihren eigenen Geschmack – vor allem, wenn es um Pizza geht. Die Klassiker wie Margherita oder Salami finden Pizzaliebhaber überall in Europa auf Speisekarten, doch jedes Land hat im Laufe der Zeit auch ganz eigene Kreationen entwickelt. Von Birne und Ente über Sushi und sogar Schokolade ist alles vertreten. Die Pizzawelt ist abwechslungsreich und so bunt gemischt wie Europa selbst. Über manch merkwürdige Abwandlung lässt sich auch schmunzeln. Treten wir die kulinarische Reise nun an!
Eine Pizza-Reise durch Europa
Wir starten in Großbritannien und Irland. Hier gibt es sowieso schon ein paar gewöhnungsbedürftige Snacks, wie etwa den frittierten Mars-Riegel. Auf einer britischen Speisekarte findet sich daher auch eine Pizza mit einem kompletten englischen Frühstück inklusive Eier, Baked Beans, Würsten und Bacon darauf, eine indische Version mit Bhaji und Koriander oder eine Pizza mit Black Pudding (in Scheiben geschnittene Blutwurst). Die Iren bevorzugen die Pizza mit Lauch und Kohl belegt.
Im südlichen Spanien wird für Pizza oft die scharfe Chorizowurst verwendet, die ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Küche ist. Die benachbarten Portugiesen essen die Teigscheibe mit Kabeljau und hartgekochten Eiern oben drauf.
In Belgien und den Niederlanden wird bevorzugt die klassische Margherita serviert, aber Ananas und Schinken auf dem knusprigen Teig sind in Belgien als Variante Hawaii auch sehr beliebt. Die Niederländer essen ihre Pizza gerne mal mit Kebap-Fleisch.
Noch nördlicher, in Russland, lieben die Menschen die italienische Küche genauso wie die japanische. Warum also nicht die beiden kombinieren? Raus kommt dann eine Pizza mit Sushi. Ein wohl eher gewöhnungsbedürftiger Belag!
Die Skandinavier lieben ihre Pizza bunt! Hier ist alles erlaubt, was Belag und Soße angeht: Banane und Curry, Ente mit Honig, kandierte Früchte und Schokolade, schwedische Hackbällchen und manchmal sogar Krautsalat. Bei den Finnen ist, wie könnte es auch anders sein, geräuchertes Rentier der absolute Renner. In Estland belegt man die Pizzen mit Birne, Ente, Lachs, Miesmuscheln, Forelle und Ei. Mahlzeit!
Oliven, Feta, Pilze oder Meeresfrüchte dürfen auf dem Hefeteig in Kroatien nicht fehlen, wohingegen Ungarn mit einer komplett eigenen Variante daherkommt: dem traditionellen Langos. Ähnlich wie beim Flammkuchen wird der Teigfladen mit Sauerrahm bestrichen. Oben drauf kommen Käse, Zwiebeln, Schinken, Tomaten oder auch anderes Gemüse.
In der Schweiz dreht sich alles um den Käse. Der weltberühmte Raclette eignet sich perfekt als Pizzabelag, denn er schmilzt schön schnell und gleichmässig. Warum also nicht? Die Deutschen und Österreicher hingegen lieben ihre Wurst – und die darf als aussergewöhnliche Pizzavariante auch hier nicht fehlen. In Österreich gibt es sogar Bratwurst-Pizza. Dafür wird eine Bratwurst mit Pizzateig umwickelt und mit Ketchup gefüllt. An guad’n!
Und wie sieht’s eigentlich in «Bella Italia», im Land der Erfinder der Pizza, aus? Welche ist die typische italienische Pizza, die die Einheimischen lieben?
Wussten Sie, dass …
… Flammkuchen der Vorfahr der Pizza ist?
… die heutige Pizza erstmals Mitte des 18. Jahrhunderts auftauchte, als Tomaten in Süditalien als Lebensmittel populär wurden?
… sich die Pizza gegen Ende des 19. Jahrhunderts über italienische Auswanderer auch in den USA verbreitete?